Sebastian Sternal
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Köster Sternal Duo
Frederik Köster - Trompete
Sebastian Sternal - Klavier
Beide gehören zu den profiliertesten Musikern und Komponisten der aktuellen deutschen Jazzszene, wurden vielfach (unter anderem mit Jazz-„Echos“) ausgezeichnet und spielen seit 10 Jahren in wechselnden Formationen zusammen. Doch so intim wie auf ihrem ersten Duo-Album Canada waren Frederik Köster und Sebastian Sternal gemeinsam noch nie zu hören. Ihre größtenteils eigenen und – mit zwei Ausnahmen – speziell für dieses Album geschriebenen Kompositionen, noch mehr aber ihr subtiles, oft lyrisches, zuweilen auch energiegeladenes Zusammenspiel sind unverkennbar vom Aufnahmeort inspiriert: Lethbridge, Provinz Alberta, Kanada.
Auslöser für die kammermusikalisch-feinsinnige Produktion war ein Bekannter Frederik Kösters. „Thilo Schaller ist Professor für Tontechnik an der University of Lethbridge, unweit von Calgary. Er hatte uns eingeladen, etwas mit ihm zu aufzunehmen“, erzählt der Trompeter. „Wir waren also 10 Tage dort und haben zwischendurch das umliegende Land erkundet.“ Schon vorher gehörten Köster (*14.10.’77) und Sternal (*2.10.’83) zu erklärten Kanada-Fans. Das Stück „Calgary“ schrieb Sternal bereits für das zweite Album seiner Symphonic Society, das im Frühjahr erschienen ist. Jüngere Titel wie „Into The Wild“ oder das vergleichsweise sprunghafte „Hunting“ lassen sich als Musik gewordene Vorfreude auf die Reise und spontane Umsetzung der Eindrücke vor Ort hören. „Natürlich hatten wir beim Komponieren schon das Land im Sinn“, sagt Sternal, „die Stimmung dort übte dann einen starken Einfluss darauf aus, in welche Richtung die Arrangements und Improvisationsteile der Stücke gingen.“ Über die Aufnahmen hinaus wurde der Ausflug für die beiden Freunde nämlich zu einer echten Abenteuerreise. „Im Waterton Lakes National Park im kanadischen Teil der Rocky Mountains haben wir Bären gesichtet und sind in Bergseen geschwommen“, ist Sebastian Sternal immer noch beeindruckt.
Man könnte angesichts der rauen Berglandschaften vielleicht kantigere Klänge erwarten. Stärker als die zerklüfteten Canadian Rockies scheinen indes Farbenspiele der Wälder und weite Blicke über Grasland, eine generelle Ruhe statt der üblichen urbanen Hektik in vielen Stücken mitzuschwingen. Melodien changieren von harmonischen Bögen zu grazilen Abstraktionen, Köster variiert den Sound seines Flügelhorns zwischen sahnig und lautmalerisch, Sternal lässt seine Fingerfertigkeit gezielt aufblitzen, ohne die Erdung vollends aufzugeben. Mal eher kontemplativ, mal mit Emphase, lässt die Musik stets die originären Handschriften der beiden Künstler aus Köln bzw. Mainz erkennen.
„Da wir nun schon in Kanada waren, wollten wir auf der Platte auch zwei unserer Lieblingskomponisten Referenz erweisen“, erklärt Frederik Köster die beiden Covertitel, nämlich Kenny Wheelers „For Jan“ und Joni Mitchells „A Case Of You“. Nicht nur Trompeter Köster wurde von Wheeler nachhaltig angeregt. Kurz vor dessen Tod hatte er ihn sogar noch in London besucht. Auch Pianist Sternal ist von Wheeler begeistert und bezeichnet den Großmeister der hintergründig-spannenden Melancholie als „riesigen Einfluss“. Auf Joni Mitchell können sich nahezu alle einigen, die persönliche, poetische Songs mit musikalischem Weitblick schätzen. Ihr Geburtsort Fort MacLeod liegt ganz in der Nähe von Lethbridge. „Logisch, dass wir dort hingefahren sind, in Erwartung eines Museums oder ähnlichem“, erzählt Sebastian Sternal. Stattdessen fanden sie „ein Örtchen ohne jede Anhaltspunkte. Es war wie in einem skurrilen Film. Wir mussten uns durchfragen, trafen in der dortigen Bücherei eine Bibliothekarin, die sich zwar an Jonis Eltern erinnern konnte, uns aber ans örtliche Theater verwies. Auch da konnte uns keiner helfen, man schickte uns zu einem alten Kunstglaser namens Gerry Eversole. Er kannte Joni tatsächlich, studierte seinerzeit mit ihr an der Kunstschule in Calgary und hatte witzige Geschichten parat. Unter anderem, dass sie sich anfangs viel mehr als Malerin denn als Musikerin gesehen habe.“
Natürlich hätten solche Erlebnisse die Aufnahme-Sessions sehr geprägt, stellen Köster und Sternal rückblickend fest. „Wir sind überzeugt, dass gerade deswegen ein so atmosphärisch dichtes Album rausgekommen ist“, meint Frederik Köster, und Sebastian Sternal ergänzt mit einem Lächeln: in gewisser Weise ist Canada ein ‘Konzept-Album’ im klassischen Sinn. Eine homogene Platte, die man in einer bestimmten Stimmung zielsicher aus dem Regal ziehen kann.“ Die Ausdrucksstärke der beiden Musiker- Persönlichkeiten sorgt dafür, dass ihre verhalten schimmernden bis pointiert strahlenden Töne eine eigene Aura und unwiderstehliche Intensität entwickeln.
„A very special music flowing from two very special musicians.
I love Frederik‘s sound, I love the way he keeps control of his instrument without loosing magic and poetry. Sebastian is the perfect partner, the one everybody would like to play with. A pianist for whom every note counts and his dialogue with Frederik is pure beauty.“
Enrico Rava
Sebastian Sternal - Klavier
Beide gehören zu den profiliertesten Musikern und Komponisten der aktuellen deutschen Jazzszene, wurden vielfach (unter anderem mit Jazz-„Echos“) ausgezeichnet und spielen seit 10 Jahren in wechselnden Formationen zusammen. Doch so intim wie auf ihrem ersten Duo-Album Canada waren Frederik Köster und Sebastian Sternal gemeinsam noch nie zu hören. Ihre größtenteils eigenen und – mit zwei Ausnahmen – speziell für dieses Album geschriebenen Kompositionen, noch mehr aber ihr subtiles, oft lyrisches, zuweilen auch energiegeladenes Zusammenspiel sind unverkennbar vom Aufnahmeort inspiriert: Lethbridge, Provinz Alberta, Kanada.
Auslöser für die kammermusikalisch-feinsinnige Produktion war ein Bekannter Frederik Kösters. „Thilo Schaller ist Professor für Tontechnik an der University of Lethbridge, unweit von Calgary. Er hatte uns eingeladen, etwas mit ihm zu aufzunehmen“, erzählt der Trompeter. „Wir waren also 10 Tage dort und haben zwischendurch das umliegende Land erkundet.“ Schon vorher gehörten Köster (*14.10.’77) und Sternal (*2.10.’83) zu erklärten Kanada-Fans. Das Stück „Calgary“ schrieb Sternal bereits für das zweite Album seiner Symphonic Society, das im Frühjahr erschienen ist. Jüngere Titel wie „Into The Wild“ oder das vergleichsweise sprunghafte „Hunting“ lassen sich als Musik gewordene Vorfreude auf die Reise und spontane Umsetzung der Eindrücke vor Ort hören. „Natürlich hatten wir beim Komponieren schon das Land im Sinn“, sagt Sternal, „die Stimmung dort übte dann einen starken Einfluss darauf aus, in welche Richtung die Arrangements und Improvisationsteile der Stücke gingen.“ Über die Aufnahmen hinaus wurde der Ausflug für die beiden Freunde nämlich zu einer echten Abenteuerreise. „Im Waterton Lakes National Park im kanadischen Teil der Rocky Mountains haben wir Bären gesichtet und sind in Bergseen geschwommen“, ist Sebastian Sternal immer noch beeindruckt.
Man könnte angesichts der rauen Berglandschaften vielleicht kantigere Klänge erwarten. Stärker als die zerklüfteten Canadian Rockies scheinen indes Farbenspiele der Wälder und weite Blicke über Grasland, eine generelle Ruhe statt der üblichen urbanen Hektik in vielen Stücken mitzuschwingen. Melodien changieren von harmonischen Bögen zu grazilen Abstraktionen, Köster variiert den Sound seines Flügelhorns zwischen sahnig und lautmalerisch, Sternal lässt seine Fingerfertigkeit gezielt aufblitzen, ohne die Erdung vollends aufzugeben. Mal eher kontemplativ, mal mit Emphase, lässt die Musik stets die originären Handschriften der beiden Künstler aus Köln bzw. Mainz erkennen.
„Da wir nun schon in Kanada waren, wollten wir auf der Platte auch zwei unserer Lieblingskomponisten Referenz erweisen“, erklärt Frederik Köster die beiden Covertitel, nämlich Kenny Wheelers „For Jan“ und Joni Mitchells „A Case Of You“. Nicht nur Trompeter Köster wurde von Wheeler nachhaltig angeregt. Kurz vor dessen Tod hatte er ihn sogar noch in London besucht. Auch Pianist Sternal ist von Wheeler begeistert und bezeichnet den Großmeister der hintergründig-spannenden Melancholie als „riesigen Einfluss“. Auf Joni Mitchell können sich nahezu alle einigen, die persönliche, poetische Songs mit musikalischem Weitblick schätzen. Ihr Geburtsort Fort MacLeod liegt ganz in der Nähe von Lethbridge. „Logisch, dass wir dort hingefahren sind, in Erwartung eines Museums oder ähnlichem“, erzählt Sebastian Sternal. Stattdessen fanden sie „ein Örtchen ohne jede Anhaltspunkte. Es war wie in einem skurrilen Film. Wir mussten uns durchfragen, trafen in der dortigen Bücherei eine Bibliothekarin, die sich zwar an Jonis Eltern erinnern konnte, uns aber ans örtliche Theater verwies. Auch da konnte uns keiner helfen, man schickte uns zu einem alten Kunstglaser namens Gerry Eversole. Er kannte Joni tatsächlich, studierte seinerzeit mit ihr an der Kunstschule in Calgary und hatte witzige Geschichten parat. Unter anderem, dass sie sich anfangs viel mehr als Malerin denn als Musikerin gesehen habe.“
Natürlich hätten solche Erlebnisse die Aufnahme-Sessions sehr geprägt, stellen Köster und Sternal rückblickend fest. „Wir sind überzeugt, dass gerade deswegen ein so atmosphärisch dichtes Album rausgekommen ist“, meint Frederik Köster, und Sebastian Sternal ergänzt mit einem Lächeln: in gewisser Weise ist Canada ein ‘Konzept-Album’ im klassischen Sinn. Eine homogene Platte, die man in einer bestimmten Stimmung zielsicher aus dem Regal ziehen kann.“ Die Ausdrucksstärke der beiden Musiker- Persönlichkeiten sorgt dafür, dass ihre verhalten schimmernden bis pointiert strahlenden Töne eine eigene Aura und unwiderstehliche Intensität entwickeln.
„A very special music flowing from two very special musicians.
I love Frederik‘s sound, I love the way he keeps control of his instrument without loosing magic and poetry. Sebastian is the perfect partner, the one everybody would like to play with. A pianist for whom every note counts and his dialogue with Frederik is pure beauty.“
Enrico Rava